KleeLuzNEWS Nr. 6/2020
13. November 2020
Liebe Leserinnen und Leser,
der Herbst hat Spannendes rund um die kleinkörnigen Leguminosen gebracht. Unser erstes Demonet-KleeLuzPlus Video ist online. Darin haben wir die Herbstaussaat verschiedener Luzernegrasmischungen auf dem Demobetrieb Klack in Nordrhein-Westfalen begleitet und uns Tipps abgeholt. Daneben gibt es auch ein informatives Video zum Kleegrasumbruch, das im Projekt NutriNet entstanden ist.
Beim 8. Ökolandbau-Tag der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurden Forschungsergebnisse zur Fütterung kleinkörniger Leguminosen an Schweine und Geflügel vorgestellt, die wir hier für Sie zusammengefasst haben. Daneben erwarten Sie in diesem Newsletter weitere informative Lesetipps und Neuigkeiten.
Das Team vom Demonet-KleeLuzPlus wünscht eine spannende Lektüre, eine entspannte Vorweihnachtszeit und verabschiedet sich bis zum nächsten Jahr.
Demonet-KleeLuzPlus-Mitarbeiter Sebastian Glowacki mit Luzernewurzel. Quelle: Annegret Keulen, LZ.
Um die Potenziale in der alternativen Verwertung von Klee, Luzerne und Co. auszuschöpfen und ihren Einsatz in der Praxis zu etablieren, gibt es noch viel zu erforschen. Das wurde auch an den Beiträgen des 8. Ökolandbau-Tages der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft deutlich.
Im Projekt GRUENLEGUM sind Forscher der Frage nachgegangen, wie Klee und Luzerne in der Fütterung bei Schwein und Geflügel eingesetzt werden können, sodass der Eiweißbedarf in der Ration zumindest zum Teil daraus gedeckt werden kann. Es wurden Luzernetrockenblatt, Luzerne-Ganzpflanzensilage sowie -Blattsilage und Rotklee-Ganzpflanzensilagen untersucht.
Schweine mit Kleegras.
Quelle: www.oekolandbau.de / Copyright BLE / Dominic Menzler
Versuche mit Broilern und Legehennen, in denen Luzernetrockenblatt in pelletierten Alleinfuttermischungen eingesetzt wurde, zeigten bereits ab 15 % Luzerneblatt in der Ration einen dramatischen Rückgang in der Futteraufnahme mit sinkenden Tageszunahmen und abnehmender Legeleistung. Geflügel scheint also besonders sensitiv auf die Saponine zu reagieren.
Herkömmliches Grünmehl aus Luzerne besitzt aufgrund der Verwendung der ganzen Pflanze einen geringeren Gehalt an Saponinen, der Einsatz ist deswegen weniger bedenklich. Auch können durch die Silierung Saponine teils abgebaut werden, allerdings sind auch hier Grenzen gesetzt. Verschiedene Luzernesorten unterscheiden sich offenbar in ihrem Saponingehalt. Dazu besteht weiterer Forschungsbedarf.
Ein Einsatz von Futtermitteln auf Basis kleinkörniger Leguminosen in der Praxis ist noch selten. Meist werden Klee- oder Luzerne-Ganzpflanzensilagen verwendet und die Beschäftigung, Sättigung sowie die pH-Wert-Absenkung im Magen und Darm stehen im Vordergrund.
Silagen für Schwein und Geflügel sowie Grünmehlpellets aus der ganzen Pflanze sind schon jetzt Varianten, die lohnend zum Ausprobieren sind. Nähere Informationen dazu im Praxismerkblatt des Projektes:
Regenwürmer profitieren von Kleegras als Vorfrucht und von Kleegrasmulch als organische Düngung. Untersuchungen der LfL in Freising verglichen den Einfluss verschiedener Fruchtfolgen auf das Vorkommen von Regenwürmern im Boden. In viehlosen Systemen erhöht der Mulch des Kleegrases – wie beispielsweise auch der Einsatz von Rindergülle – die Abundanz der Regenwürmer und ihre Gesamtbiomasse.
Im Vergleich zur Intensivkultur Kartoffel als Vorfrucht wirkt Kleegras positiv auf die Vermehrungsrate der Regenwürmer. Dieser positive Effekt ist noch in der Folgekultur nachweisbar. Dies belegt, dass Hackfrüchte am besten in vielfältige Fruchtfolgen eingebunden werden, um diese negativen Effekte auszugleichen.
Den Tagungsband mit allen Beiträgen finden Sie unter folgendem Link kostenlos zum Download:
Futterchicorée und Esparsette als Mischungspartner von Grünlandmischungen zeichnen sich durch eine höhere Trockenstressverträglichkeit als bisher angebaute Futterpflanzen aus. Sie können in begrenztem Umfang zu einer Verbesserung der Futterbausituation in extremen Trockenphasen beitragen. Vor allem auf wärmeren, leichten Standorten mit großer Durchwurzelungstiefe lassen sie sich deutlich besser anbauen als auf flachgründigen, schweren Böden in kühlerer Lage. Dabei ist eine Nutzung mit geringer Schnittfrequenz bzw. Beweidung von Vorteil.
Im Forschungsprojekt EcoStack testen unsere Kolleg*innen vom KÖN auf drei Praxisbetrieben, ob Untersaaten mit Alexandrinerklee im Raps den Schädlingsdruck vermindern können. Gleichzeitig soll die legume Untersaat auch zum Erosionsschutz und zur Stickstoffversorgung des Raps beitragen.
Weitere Informationen im KÖN-Monatsbericht Oktober 2020 auf Seite 3:
voraussichtlich am 8.12.2020
Nähere Informationen finden Sie in Kürze auf unserer Website:
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